Eine interaktive Karte der Segel-Touren (zoom- und schiebbar mit klickbaren Details) findet man hier.
Genau 10 Jahre ist es her, dass wir mit der Familie das letzte Mal einen Campingurlaub in Schweden verbracht haben
Okay, in der Zwischenzeit war ich 2021 für ein langes Wochenende mit meinen Eltern und meinem Bruder in Stockholm, aber das war ja kein Campingurlaub...
Da Maren ja nun einen Führerschein für begleitet Fahren inklusive der Klasse BE, also schwere Anhänger, hat, war es an ihr, das Gespann zumindest in Deutschland, denn nur hier gilt die Fahrerlaubnis für begleitetes Fahren, zu steuern. Nachdem Maren noch am Vorabend ihren Abiball ausgiebig gefeiert hat, starteten wir um 13:00 Uhr in Richtung Norden. Wir, ist sind dieses Mal zusätzlicj zu unserer Familie auch Kainan (18), der Sohn meiner Cousine aus Kanada. Die erste Etappe führte uns bis nach Norddeutschland, wo wir auf einem Autobahnrastplatz bei Redsburg übernachteten. Nach einer ruhigen Nacht geht es am nächsten Tag weiter, zunächst bei Flensburg über die Grenze nach Dänemark. Hier übernehme ich das Steuer, nachdem Maren uns souverän und sicher bis hinter die Grenze gebracht hat. Weiter geht es über die Brückenverbindung nach Malmö in Schweden und weiter bis in die Nähe von Jönköping. Hier treffen wir uns an einem schön gelegenen Übernachtungsplatz an einem See mit unseren Nachbarn Dieter und Simone. Am nächsten Tag folgte dann die vorerst letzte Etappe nach Rättvik am Siljansee. Unterwegs haben wir am Waldrand schon den ersten Elch gesichtet. Am Nachmittag erreichen wir den gebuchten Campingplatz Siljanbadet und richten uns häuslich ein.
Die nächsten Tage verbringen wir an diesem nördlichsten Punkt unserer Reise. Wir erkunden den Ort, machen Ausflüge nach Mora und Nusnäs, wo die berühmten Dalarnapferde geschnitzt werden und versuchen unser Angelglück von der Landungsbrücke aus - leider mit wenig vorzeigbarem Erfolg. Nur Kainan fängt zwei ordentliche Barsche, die Abends in der Pfanne landen. Wir machen auch eine Fahrradtour zum Dalhalla, einem ehemaligen Steinbruch, der nun für Konzerte genutzt wird. Wir hören uns hinter der Absperrung ein Konzert von Brian Adams an, bevor wir wegen der Mücken (wir hatten uns dummerweise nicht eingecremt) und wegen der Security, die es nicht so gut fand, dass Kainan einen Tunnel unter dem Zaun hindurch gegraben hat :-) zum Wohnwagen zurückkehren. Das Wetter war in Rättvik leider recht durchwachsen und oft kühl, so dass wir froh über unser Vorzelt und den darin aufgestellten Heizlüfter waren. Die Temperaturen blieben immer unter 20 °C, teilweise hatten wir tagsüber nur 11 °C und auch die häufigen Regenschauer haben unsere Aktivitäten etwas eingeschränkt. Beeindruckend war das Farbenspiel der abendlichen Sonnenuntergänge, richtig dunkel wurde es hier zu dieser Zeit nicht, so dass man ohne Probleme nach Mitternacht noch ohne Licht lesen konnte.
Nach einer guten Woche nehmen wir dann einen Standortwechsel vor.
Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel Sankt Anna an der Schärenküste machen wir einen Halt in Fallun, einer alten Bergwerkstadt um uns die dortige ehemalige Kupfermine anzuschauen. Die Mine ist mindenstens seit dem 14. Jahrhundert in Betrieb, Abbauspuren deuten auf das 10. Jahhundert hin. Wir besichtigen sowohl den unterirdischen Teil, als auch die oberirdischen Gebäude und Anlagen. Es war wirklich beeindruckend! In Falun wurde auch die rote Farbe erfunden, die so typisch für die schwedischen Holzhäuser ist.
Nach einer Zwischenübernachtung an einem Park in Kungsör geht es weiter nach Sankt Anna an die Küste.
Auf dem Campingplatz in Sankt Anna treffen wir mit meinen Eltern zusammen, die schon ein paar Tage vorher hier angereist sind. Wir beziehen eine Parzelle direkt neben dem Wohnwagen meiner Eltern, bauen unser Vorzelt auf und schließlich auch unseren Segelkatamaran "Rubber Duck". Hier an der Küste ist das Wetter deutlich besser, wir verbringen die Tage mit Bootstouren, Blaubeerpflücken und einem Ausflug nach Söderköping, wo wir die Stadt und den Götakanal besichtigen. Auch unser Angelglück versuchen wir hier wiederholt, aber ohne jeden Erfolg. Vielleicht liegt es an den zahlreichen Kormoranen, die auf einer nahegelegenen Insel brüten...
Nach 10 Tagen geht auch dieser Aufenthalt zu Ende und wir müssen so langsam die Rückreise antreten.
Auf der Rückreise statten wir Wimmerby, dem Heimatort von Astrid Lindgren, einen Besuch ab. Weiter geht es zum ehemaligen Schrottplatz Kyrkö Mosse bei Ryd. Hier stehen seit den 60er Jahren Autowracks mitten im Wald und man kann beobachten, wie sich die Natur ihren Platz zurückholt. Leider ist seit unserem letzten Besuch vor 10 Jahren vieles durch Vandalismus zerstört worden, aber der Platz strahlt noch immer eine ganz besondere Atmosphäre aus. Auf dem Fußweg vom Parkplatz zu den Autowracks hat mich mein Orientierungssinn verlassen und wir landeten zunächst mitten im Sumpf, einige von uns bis über die Schuhe.
Nach einer Zwischenübernachtung auf einem schönen Rastplatz bei Broby geht es über Malmö und die Brücken nach Dänemark bevor wir schließlich bei Flensburg wieder deutschen Boden unter den Reifen haben. Ab hier kann Maren wieder fahren. Wir setzten unsere Fahrt bis ziemlich genau zwischen Hamburg und Bremen fort, hier übernachten wir ein letztes Mal in einer ruhigen Sackgasse eines Gewerbegebiets abseits der Autobahn. Am nächsten Morgen trennen wir uns von Dieter und Simone, die Beiden sind mit ihrem Wohnmobil schneller unterwegs. Gegen Mittag erreichen wir schließlich wieder Siegburg.
Auf den Fahretappen haben wir Schnellrestaurants besucht, in Schweden vorzugsweise die Schwedischen Ketten Maxx und Sybilla. In "richtigen" Restaurants waren wir während unserem Aufenthalt nicht, abgesehen von einer sehr guten Eisdiele in Söderköping.
Die Lebensmittelpreise in den schwedischen Geschäften sind im Wesentlichen mit den deutschen Preisen vergleichbar, an schwedischen Produkten kann ich neben der großen Auswahl an Knäkkebrot vor allem Krabbenpaste und Fischprodukte empfehlen.
In den Supermärkten kann man nur Leichtbier mit 2,8 und 3,3 % Alkohol kaufen. Ein Vergleich zeigte uns, dass die Variante mit 2,8 % Alkohol ähnlich gut schmeckt wie die etwas stärkere Variante, aber nur etwa die Hälfte kostet. Somit haben wir uns in der Regel für die leichtere Variante entschiden. Im Systembolaget gibt es auch zahlreiche stärkere Biere, Wein und Spirituosen, der Preis ist höher als in Deutschland, aber nicht übertrieben.
Abends haben wir in der Regel auf dem Gasgrill das Essen zubereitet, die schwedischen Campingplätze verfügen aber auch über kostenlose Kochmöglichkeiten.
Hier eine Übersicht der angefallenen Kosten:
| Campingplätze | 641,07 |
| Restaurants | 267,10 |
| Lebensmittel | 752,33 |
| Eintritt | 98,63 |
| Tanken | 571,08 |
| Maut, Parkgebühren | 455,91 |
| Sonstiges (Souveniers, Angelzubehör, Kleidung) | 248,65 |
| Summe | 3.034,77 |